Archive for Oktober 2009

Tarifregelung beim MDR: Krankengeld für Freie

26. Oktober 2009

DJV, verdi  und die MDR-Geschäftsführung einigten sich am heutigen Nachmittag auf eine tarifliche Regelung für Zahlungen an Freie Mitarbeiter des Mitteldeutschen Rundfunks im Krankeitsfall. Nach der Vereinbarung, die ab 1.1.2010 gilt, erhalten Freie ab dem vierten Krankheitstag eine Honorarersatzzahlung ähnlich der Gehaltsfortzahlung, die für Angestellte gezahlt wird. Die Zahlungen des MDR erfolgen gestaffelt für die Dauer bis zu einem Jahr Krankheit. Die Prozentsätze beziehen sich jeweils auf das Gesamteinkommen beim MDR im Vorjahr. Vom 4. bis 21. Krankentag zahlt der MDR einen Tagessatz von 90 Prozent eines 365stels des Vorjahres. Vom 22. bis 42. Tag sind es 70 Prozent, ab dem 43. Tag für die Dauer von 46 Wochen 20 Prozent.

Die Elften als die Zehnplusersten

19. Oktober 2009

Bild 2 aus png2Schon zum elften aber gleichzeitig auch erst zum ersten Mal wurden heute die Tschechisch-Deutschen Kulturtage eröffnet. Erstmals startete nämlich das Festival im nordböhmischen Usti nad Labem. Zuvor waren zunehmend mehr Veranstaltungen vom ursprünglichen Ausrichterort Dresden ins Böhmische gewandert, nach Usti und unter anderem auch nach Liberec (der reichen Stadt am Berg). Peter Baumann von der auf deutscher Seite federführenden Brücke-Most-Stiftung sprach wegen der Opening-Novität vom zehnplusersten Festival. Auf tschechischer Seite zeichnet für die Organisation das collegium bohemicum verantwortlich. Von Klassik, Jazz, Rock und Pop über Theater, Film und Literatur bis hin zu Ausstellungen und Diskussionsrunden bieten die Kulturtage in diesem Jahr mehr als 120 Veranstaltungen. Eine der ersten war das Eröffnungskonzert im 100 Jahre bestehenden Theater der Stadt Usti nad Labem, dem Nordböhmischen Opern- und Baletttheater. Musica Florea spielte Barockmusik auf  klassischen Instrumenten: Zelenka, Bach und Caldara. 
Da von der sächsischen Landesregierung niemand abkömmlich war (etwas peinlich), eröffnete der tschechische EU-Minister Stefan Füle die nun bis 15. November laufenden Kulturtage kurzerhand allein. Dekujeme vam!
In Dresden findet die Eröffnung der Tschechisch-Deutschen Kulturtage am 30. Oktober 2009 statt.
www.tschechische-kulturtage.de

Das Beste ins Blatt!

17. Oktober 2009

TZK2009Verschwindet die gedruckte Zeitung? Und: Ist das gleichbedeutend mit dem Ende des Qualitätsjournalismus? Dieser Problematik widmet sich die heutige DJV-Tageszeitungskonferenz in Erfurt. Ziel ist eine Analyse der Situation der Tageszeitungen vordergründig aus redaktioneller Sicht. Es geht den Veranstaltern (DJV-Landesverbände Hessen, Sachsen und Thüringen) um den Erhalt der Tageszeitung als Massenmedium. Die Tagung führt Verleger, Chefredakteure, freie Journalistinnen/Journalisten und Redakteurinnen/ Redakteure zusammen. Die Konvergenz der Medien kommt in der Wahl des Tagungsortes zum Ausdruck: das Landesfunkhaus des Mitteldeutschen Rundfunks in Erfurt. Denn längst arbeiten Verlage mit öffentlich-rechtlichen Sendern zusammen, um an deren publizistischen Leistungen für eigene Online-Auftritte partizipieren zu können.

Zu Beginn sprach Prof. Michael Haller zu allgemeinen Trends der Medienwirtschaft. Als einen Sündenfall bezeichnete er die Dualisierung der Rundfunks in Deutschland Mitte der Achtzigerjahre. Seit dem sei klar, dass Information nichts kosten muss, wenn sie mit Werbung finanziert wird. Die Individualisierung sei ein weiterer Fakt, der auf den Rückgang der Zeitungsauflagen wirkt. Jährlich sinken diese Auflagen um rund drei Prozent. Dennoch sieht Haller die Zeitung nicht als aussterbenden Dinosaurier. Tageszeitungen haben eine Chance, wenn sie sich selbst schnell in die richtige Richtung bewegen. Wichtig seien Glaubwürdigkeit und Kompetenz, um dem Leser eine Orientierung im aktuellen Geschehen geben zu können. Leserperspektive und Leserdialog würden darüber hinaus positiv wirken. Das Sinken der Reichweiten sollten die Tageszeitungen aber auch als Unzufriedenheit der Leser registrieren, was auch auf Sparen an der falschen Stelle und eingefahrene Arbeitsabläufe in den Redaktionen zurückzuführen ist. Haller analysiert in seinem Vortrag die aktuellen Inhalte von Tageszeitungen und stellt Möglichkeiten für Veränderung vor.

Am Nachmittag geht es um konkrete redaktionelle Aufgaben. Der Chefredakteur der Wetzlarer Zeitung Alois Köster spricht zum Thema „Der Redakteur – Spezialist oder Eier legende Wollmilchsau“. Ein Gesprächskreis mit Bernd Lammel, Michael Bartsch (beide freie Journalisten, Michael Neugebauer (Electronic Media School), Klaus Schrotthofer (Zeitungsgruppe Thüringen) und Herbert Wessels (Freies Wort) gibt dann die Möglickeit für praktischen Meinungsaustausch. Die Veranstaltung endet mit dem Vortrag von Prof.  Günther Rager „Exklusivität – Schlüssel für die Medienwelt?“
www.djv-sachsen.de/tzk2009

Autorenangaben exakt nennen

9. Oktober 2009

Der DJV Sachsen ruft die Chefredakteure der sächsischen Medien auf, darauf zu achten, dass bei Bildveröffentlichungen immer auch der Urheber genannt wird. „Bei einigen Publikationen fällt auf, dass die Autorenangaben nicht oder nicht eindeutig bzw. vollständig genannt werden“, stellt Landesvorsitzende Sabine Bachert-Mertz von Quirnheim in einem Schreiben an die Medien fest. Das betreffe vor allem Fotos von Agenturen. Neben der Agentur muss hier auch immer der Name des Fotografen genannt werden. Auch die Redakteure und die Fotografen selbst sind aufgerufen, auf exakte Autorenangaben zu achten. Der Urheber hat das Recht auf Anerkennung seiner Urheberschaft am Werk. Er kann bestimmen, ob das Werk mit einer Urheberbezeichnung versehen werden muss und welche Bezeichnung zu verwenden ist. Die Pflicht zur Urhebernennung ergibt sich aus dem Paragraphen 13 des Urheberrechtsgesetzes.
Video zur DJV-Aktion „Fotografen haben Namen- Welt-Kompakt erhält DJV-Preis“

Konferenz der Freien in Leipzig

5. Oktober 2009

Wie komme ich rein? Diese Frage ist zumindest für die heutige Konferenz der Freien geklärt. Die Teilnehmer der 13. Auflage der Freienkonferenz sind seit 10 Uhr drin: beim MDR in Leipzig! Nach einem kurzen Rundgang durch die Zentrale des Mitteldeutschen Rundfunks begann die Konferenz 11.30 mit einer Diskussionsrunde zu Möglichkeiten der freien Mitarbeit beim MDR.KdF Foto a 05102009828
Hier trafen die Experten der öffentlich-rechtlichen Anstalt Frank-Thomas Suppee und Frank Berger auf den freien Videojournalisten Harald Henn und Gerald Perschke, der die Diskussion moderierte. Resümee: Wer rein will muss interessantes anbieten und schnell sein.
Referenten am Nachmittag waren der stellvertretende taz-Chefredakteur Reiner Metzger sowie der freie Journalist Michael Schmidt, der unter anderem als Korrespondent für verschiedene Medien in Schottland tätig war. Auch in Ihren Vorträgen geht es um mögliche Formen der Arbeit für Freie. Und während Metzger über das Für und Wider von online-Angeboten spricht, beschäftigt sich Schmidt mit Bedingungen für eine Tätigkeit als Auslandskorrespondent.

0KdFb1(2009)Die seit 2003 stattfindenden Konferenzen der Freien haben sich unter anderem zur Aufgabe gestellt, unter dem Motto ‚Von Kollegen für Kollegen‘ freien Journalistinnen und Journalisten Anregungen zu geben und Kontakte zu vermitteln. Veranstalter sind die DJV-Landesverbände Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. (Auswertung der Leipziger Konferenz)

Fotos: hprfoto


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