Auf die Frage, ob es heute noch erstrebenswert sei, Schauspieler zu werden? anwortet Hilmar Eichhorn im Presseclubgespräch mit Sabine Bachert: „Das muß jeder für sich selbst entscheiden, wenn er es gar nicht mehr aushält, dann soll er es versuchen.“ Hilmar Eichhorn hat es versucht und ist erfolgreich, auch dank einer guten Agentur. Seit 37 Jahren bedeuten für ihn die Bühnenbretter „die Welt“. Aber nicht nur als Tempelherr, Jedermann, Othello, Puntilla, Jago und Mephisto bewies er schauspielerisches Talent. Seine künstlerische Palette wuchs mit Filmrollen in „Lotte in Weimar“, in der DEFA Büchner-Verfilmumg „Adio piccola mia“, in Quentin Tarantinos „Inglorious Basterds“, als Gast in „Familie Dr. Kleist“, als Militärstaatsanwalt in der Verfilmung „Der Turm“ oder als Stimme des Jost Fischer im ARD Radio-Tatort, um nur einige zu nennen. Theaterstationen waren Berlin, Magdeburg, Halle, Hamburg. In Radebeul übernahm er zweimal Regieaufgaben bei den Landesbühnen Sachsen. Demnächst kommt die Ukrainische Produktion „Russendisco“ ins Kino. Die bisher schwierigste Rolle sei das Solo-Stück „Der Theatermacher“ des Österreichers Thomas Bernhard gewesen, wegen des gigantischen Textes. Nach seiner Ausbürgerung 1989 holte ihn nach der Wende Theaterintendant Peter Sodan aus Nürnberg nach Halle zurück. Kindheitserinnerungen führten Hilmar Eichhorn nach Freital, wo er sich und seiner Frau ein Häuschen mit Erzgebirgsblick gebaut hat. Sein Labrador und Fitness halten das Schwergewicht Eichhorn auf Trab.
Roland Fröhlich