Archive for Juni 2013

Fallstricke!

14. Juni 2013

DJV warnt freie Journalistinnen und Journalisten vor Regelungen des neuen Rahmenvertrags beim Verlag Gruner + Jahr

Nach dem Vertrag, der dem DJV vorliegt, sollen Freie etwa die Rechte zur einmaligen Nutzung ihrer Artikel und Bilder in unterschiedlichen Zeitschriften des Hauses für ein einziges „Grundhonorar“ akzeptieren, solange die Titel zu einer so genannten „Markenfamilie“ gehören. In den Markenfamilien werden zum Teil so unterschiedliche Zeitschriften wie z. B. Capital und Business Punk zusammengefasst, zum Teil alle Produkte, die unter einem einzigen Titel veröffentlicht werden. Eine solche Regelung ist nach Meinung des Bundesgerichtshofs nur zulässig, wenn das damit verbundene Pauschalhonorar bei objektiver Betrachtung zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses eine angemessene Beteiligung am voraussichtlichen Gesamtertrag der Nutzung gewährleistet.
„Der Verlag Gruner + Jahr war von uns schon im Oktober letzten Jahres aufgefordert worden, die neuen AGB insoweit nochmals zu überarbeiten. Leider lehnt der Verlag es bisher ab, die ökonomischen Interessen der Freien ebenfalls ins Kalkül zu ziehen“, kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Er erinnerte daran, dass der Bundesgerichtshof im Mai 2012 zwar Pauschalvergütungen für zulässig erklärt, aber darauf hingewiesen habe, dass sich dann die Einbeziehung der weitergehenden Nutzungen auch in der Höhe der Pauschalvergütung niederschlagen müsse. Konken appellierte an G+J, die AGB erneut zu überarbeiten. „Nur im fairen Miteinander von Journalistinnen und Journalisten sowie Verlagen kann guter Journalismus gedeihen.“ (DJV-Presseinfo)
 

Presseversorgung gut im Markt

7. Juni 2013

PresseversorgungEine insgesamt positive Bilanz konnte die Presseversorgung bei ihrer Jahrestagung am 6. und 7. Juni 2013 in Salzburg ziehen. Die berufsständische Versorgungseinrichtung blickte dabei auf ein Rekordjahr zurück: 2012 wurden 373,5 Mio Euro an die Versicherten ausgeschüttet – rund 20 Prozent mehr als im Jahr 2011. Gleichzeitig ging dadurch der Versicherungsbestand zurück. Das Neugeschäft mit 207 Mio belegt, dass die Presseversorgung von den Versicherten als Hort der Stabilität gesehen wird, denn viele Neuabschlüsse (20,5 % mehr als im Vorjahr) sind Einmalbeitragsversicherungen und vorwiegend für sofort beginnende Renten bestimmt. Seit Jahren Beleg für das Vertrauen in die Presseversorgung ist die geringe Stornoquote, die mit 2,8 Prozent bei rund 50 Prozent der Branche liegt.

„Die Presseversorgung hat sich damit auch im Jahr 2012 gut im Markt behauptet“, so Dr. Gerhard Falk, der als Geschäftsführer Ende 2013 sein Amt an seinen Nachfolger übergeben wird.

http://www.presse-versorgung.de

90elf: Nichts geht mehr! Schade.

2. Juni 2013

90elf internet daumen untenFußballfans wissen es, die Aufforderung: „Einfach auf den Playbutton drücken und los geht’s“ wird ab Montag, dem 3. Juni 2013, nicht mehr das digitale Tor zu Fußballreportagen öffnen. Auch Spielankündigungen und –ergebnisse sind dann auf der Web-Plattform 90elf nicht mehr zu finden. Nach fünf Jahren Sendebetrieb macht das erste Fußballradio Deutschlands dicht. Erstmals wurde die Saison 2008/2009 via Internetradio begleitet. Am 1. August 2011 kam dann eine Digitalfrequenz hinzu.

90elf übertrug alle Spiele der 1. und 2. Bundesliga, die Spiele des DFB-Pokals sowie ausgewählte Spiele der Champions- und Europa Leadue. „Unter anderem Günter Netzer, Manfred „Manni“ Breuckmann oder Wilfried Mohren saßen für 90elf hinter dem Mikrofon und kommentierten Spiele“, ist bei Quotenmeter.de zu lesen. Knapp 400.000 Hörer schalteten an einem durchschnittlichen Spieltag ein, 2011 erhielt das Projekt den deutschen Radiopreis in der Kategorie „Innovation“. Das Fussballradio wurde von der in Leipzig ansässigen Regiocast GmbH veranstaltet. Nach Auskunft von Pressesprecher Nico Nickel bemüht sich das Unternehmen um neue Arbeitsmöglichkeiten für die von der Schließung Betroffenen. Grund für das Aus sind die fehlenen Audio-Übertragungsrechte für die 1. und 2. Bundesliege, die an Sport1 abgetreten werden mußten.

TONIC-Redaktionstreffen in Leipzig

2. Juni 2013

Wieso macht ihr eigentlich Print? Das fragte DJV-Vorsitzende Ine Dippmann die jungen Medienmacher vom TONIC Magazin (www.tonic-magazin.de), die im letzten Jahr die erste Ausgabe herausgebracht haben (Der Spiegel zum Thema).

Die Macher des rein ehrenamtlichen Projekts sind Schüler und Studenten aus dem gesamten Bundesgebiet. Sie organisieren sich vor allem über Telefonkonferenzen, Mail-Verteiler und Facebook. Den Anfang nahm alles 2010: Hier trafen sich ehemalige Schülerzeitungsmacher in Stuttgart, um gemeinsam etwas Neues zu starten. Der Rest ist eine kleine Erfolgsgeschichte – vor zwei Jahren ging die Homepage online, das erste Magazin wurde durch die EU gefördert und über 70 junge Autoren, Fotografen und Grafiker wirken heute daran mit.

In Leipzig traf sich die Redaktion Ende Mai, um das zweite Heft zu planen. Logistisch und finanziell sind solche Treffen immer wieder eine Herausforderung, doch die Redaktion kann sich der Unterstützung etablierter Verbände sicher sein: Die Jugendpresse Sachsen stellte Räume zur Verfügung, der DJV Sachsen, dem die Nachwuchsförderung am Herzen liegt, finanzierte Essen und Getränke.

Drei Tage lang glühten in Leipzig die Köpfe, bis das Thema und ein ungefährer Aufbau für das Heft standen. Die Chefredakteure Juliane Götzke und Jakob Hinze sind wie ihr Vorgänger Fabian Stark davon überzeugt, dass Print auch heute noch ziehen kann, wenn man es richtig angeht: Gerade junge Leute, würden sich etwas wünschen, was sie in die Hand nehmen und herumliegen lassen können. Etwas, dass sie in Ruhe lesen könnten, ohne dass parallel ein Facebook-Chatfenster oder eine neue E-Mail blinkt.


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