Armut – Wahrnehmung und Realität

Armut und soziale Ausgrenzung – zwei sensible Themen, die die Würde des Menschen zutiefst berühren, waren heute Podiumsthema im Leipziger Zeitgeschichtlichen Forum. In der von Heinz Eggert moderierten Gesprächsrunde diskutieren Sabine Bachert-Mertz von Quirnheim (DJV Sachsen), Aycha Riffi (Adolf-Grimme-Akademie), Monika Dunkel (FTD), Prof. Dr. Hilmer (Mitteldeutsche Journalistenschule), Rüdiger Unger (Rotes Kreuz/Liga der freien Wohlfahrtsverbände) und Ute Müller (Parade der Vielfalt 2010). Fast alle Gesprächteilnehmer bestätigten, Armut schon selbst erlebt zu haben. Einig waren sich alle, dass Armut relativ ist. Thematisiert werden Armut und die daraus resultierende Ausgrenzung in den Medien oft in der Vorweihnachtszeit. Um diese saisonbedingte Einschränkung zu beseitigen, bedarf es einer zielgerichteten Öffentlichkeitsarbeit. Ute Müller schildert dazu ihre Erfahrungen bei der Dresdner Parade der Vielfalt. Sie fühle sich nicht an den Rollstuhl gefesselt, für sie sei der Rollstuhl Freiheit. Dies und ähnliche Wahrheiten über die Medien rüberzubringen war und ist schwierig und nur mit fachlicher Hilfe möglich. Ein Beitrag zur Parade lief schließlich auch in der Tagesschau. Rüdiger Unger thematisiert auch die Armut unter ostdeutschen geringfügig Beschäftigten. Angst vor der Armut und Freude, nicht selbst betroffen zu sein, sind nach Meinung Eggerts Aspekte für die Medien, nicht zu berichten. 

Die Diskussionsrunde ist eine gemeinsame Veranstaltung von DJV Sachsen und Sächsischem Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz im Rahmen des EU-Projektes OPEN. 

www.soziales.sachsen.de   www.the-open-project.eu

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