Archive for Juli 2014

LFB Sachsen hat einen neuen Vorstand

14. Juli 2014

Der sächsische Landesverband der Freien Berufe hat bei seiner Mitgliederversammlung am Abend des heutigen 14. Juli 2014 einen neuen Vorstand gewählt.  Der DJV Sachsen ist im Vorstand durch Gisela Bauer vertreten.

kraatzPräsident ist wie bisher Hans-Joachim Kraatz (Foto LFB). Auf der alljährlichen Mitgliederversammlung wird über aktuelle Aufgaben der Vereinigung mehrere Verbände und Kammern Freier Berufe beraten. Dem LFB gehören unter anderem Vereinigungen von Künstlern, Rechtsanwälten, Ärzten, Zahnärzten, Steuerberatern und Ingenieuren an.

Zur Änderung des Privatfunkgesetzes

10. Juli 2014

Im Zusammenhang mit der heute vom Landtag verabschiedeten Änderung des Privatfunkgesetzes fordert der DJV Sachsen, die nunmehr mögliche finanzielle Förderung vom Angebot journalistischer Inhalte abhängig zu machen. Kommerzielle Radioanbieter, die solche journalistischen Angebote ausstrahlen, sollten  nicht ausschließlich von Werbeeinnahmen abhängig sein. Die finanzielle Förderung der Verbreitungskosten für private Rundfunkanbieter müsse in vollem Umfang im Interesse der Meinungs- und Pressefreiheit umgesetzt werden, sie dürfe nicht zur Staatsnähe führen.

Nach Ansicht des DJV Sachsen muss die Förderung durch die SLM an ein zu definierendes Minimum an journalistischen und kulturellen Inhalten im Programm gebunden sein. Insbesondere gehe es darum, Nachrichtliches und Hintergrundinformationen zu senden. Der DJV Sachsen hat dabei auch die nichtkommerziellen Anbieter im Freistaat im Blick.

Die Bindung einer Förderung an die Verbreitung journalistischer Inhalte hätte nach Ansicht des DJV Sachsen bereits im Gesetz fixiert werden müssen.

NR-Treffen mit doppelter ADAC-Affinität

6. Juli 2014

Es ist seit Jahren der fachlich dichteste Journalistenkongress Deutschlands, den Netzwerk Recherche im Hamburger NDR-Konferenzzentrum als sogenannte Jahreskonferenz anbietet. So auch 2014: Fast 600 Leute konnten an zwei Tagen unter einhundert einzelnen Veranstaltungsangeboten mit 200 Referenten wählen. Zu diesen kamen noch rund 80 Helfer, die ebenso wie alle Akteure echt ehrenamtlich arbeiten.

Die Qual der Wahl war groß: eins zu acht war die Quote für erreichbare Angebote, elf absolvierte Panels die optimale Höchstzahl für Spitzenreiter. Doch der Jahrgang 2014 war in mehrerer Hinsicht ein besonderer: Er stand er ganz im Windschatten der vielen Überwachungsskandale der jüngeren Zeit. So war auch Edward Snowden ständig ganz nah, thematisch wie mental. Und sein Konterfei fand Entsprechung im gelungenen Artwork, die einen einzelnen Rechercheur, umschlungen von Geheimdienst-Krakententakeln, zeigt, der aber wohl bald unerwartete Solidarität von Kollegen erfährt.

Foto: Andreas HerrmannDas wirkt auf Plakaten wie Programmheften, nur das heilige Liverpooler Fußballcredo „You’ll never walk alone“ wirkt leicht blasphemisch, trifft aber den Geist der Masse der jungen, zornigen Generation, die sich hier in Überzahl um die zahlreichen Recherchegurus schart. Von denen waren einige als Zugpferde da, meist im Mehrfacheinsatz und ganzzeitig anwesend. So interviewte Georg Mascolo die 77-jährige, überaus witzige Reporterlegende Seymour Hersh. Der deckte 1969 das Massaker im vietnamesischen Son My und 2004 die Haftbedingungen in Abu Ghraib auf und sorgte für maßgebliche Wandel im öffentlichen Bewusstsein.

Kein Hubschrauber für ADAC-Auster

Weitere große Namen zählen in Hamburg zum Stammpotential: Günter Wallraff, Hans Leyendecker, Stefan Niggemeier, Jacob Augstein, Carolin Emcke, aber auch Antonia Rados, RTL-Auslandsikone, die die Eröffnungsrede am Freitagmorgen hielt. Das war folgerichtig, spielten doch auch die aktuellen Konflikte eine große Rolle: sowohl die medialen Verzerrungen in der Ukraine als auch in Syrien waren Thema.

Und der ADAC war gleich zweimal preiswürdig: Er gewann am Samstag die „Verschlossene Auster“ als dreistester Informationsblockierer des Jahres für sein Verhalten nach den Enthüllungen über Manipulationen beim „Gelben Engel“ – jenem schick manipulierten Autopreis, bei dem der Sieger immer Deutschland heißt. Bei der Preisverleihung im Januar hatte Karl Obermair, der damalige Geschäftsführer des als Verein getarnten Konzerns, die Recherchen noch eine „Schande für den Journalismus“ genannt. Zur Abholung der Auster in Hamburg war aber in München offenbar kein Rettungshubschrauber frei.

Die beiden „Schänder“ von der Süddeutschen Zeitung hatten bereits am Vortag reüssiert: Bastian Obermayer und Uwe Ritzer gewannen den „Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen“ der Journalistenvereinigung für ihre umfangreichen Recherchen über den ADAC.

Andreas Herrmann

Netzinfos: http://netzwerkrecherche.org

Foto: Andreas Herrmann (noch nicht da….)