Archive for September 2013

Zum „Ostdeutschen“ nach Leipzig…

27. September 2013

mdr-leipzig-sonnig-p-hprfotoRund 15000 Journalistinnen und Journalisten leben und arbeiten gegenwärtig in den ostdeutschen Bundesländern und Berlin. An sie richten sich die Angebote des Journalistentages, der am 12.Oktober 2013 in Leipzig stattfindet. Nach einer gut besuchten Auftaktveranstaltung 2012 in Berlin ist jetzt die Zentrale des Mitteldeutschen Rundfunks Veranstaltungsort für den Zweiten Ostdeutschen Journalistentag. Bei Podiumsdiskussionen und Workshops geht es vor allem um eins: die journalistische Qualität in einer sich gravierend verändernden Medienwelt.

Das Programm umfasst mehr als zwanzig Einzelaktivitäten vom satirischen Auftakt „Schnauze Wessi“ bis zur Diskussion um den Afghanistanfilm „Germany is a good country“. Den Auftakt bildet am Vortag eine Diskussion in der Alten Handelsbörse zur journalistischen Arbeit im Umfeld des NSU-Prozesses. Neben berufsethischen und handwerklichen Fragen stehen am zweiten Tag auch ganz praktische Fragen, wie die Verhandlung angemessener Vergütungen auf dem Programm. Nach dem Auftakt-Bekenntnis „Ich glaube an Journalismus…“ stellen die Organisatoren aber auch Fragen zur der Zukunft der Branche. So geht es beim  abschließenden  „Einspruch“ mit Ulrich Meyer um die Frage „Journalismus-Traumberuf oder brotlose Kunst?“

odjt2013

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Preis für Kunstkritik an Sarah Alberti

23. September 2013

Den Anerkennungspreis für Kunstkritik des Landesverbandes Bildende Kunst Sachsen e.V., der zur Ermutigung des Feldes der Kunstkritik in Sachsen dienen soll, erhält heute Sarah Alberti. Der Preis wird bereits zum dritten Mal verliehen. Die Ehrung erfolgt im Rahmen des 2. Fachtages Bildende Kunst im Festspielhaus Dresden-Hellerau. Die Jury entschied sich unter den Nominierten für die erst 1989 geborene Autorin, die u.a. für „taz.die tageszeitung“ und „Der Freitag“ tätig war und seit September 2011 das Kunstressort des Leipziger Stadtmagazins Kreuzer leitet. Neben dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft und der Kunstgeschichte an der Universität Leipzig, der Université de Bourgogne (FR) und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig führten sie Stippvisiten und Gastspiele an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, den Deutschen Kunstverlag und die Hamburger Kunsthalle. Geburtshilfe leistete sie u.a. für die „Jungen Freunde“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Kunstredaktion des Radiosenders mephisto 97.6 Mit dem Wintersemester 2013 studiert sie „Kulturen des Kuratorischen“, ein berufsbegleitendes weiterbildendes Studienangebot der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.
In ihrer Begründung lobte die Jury u.a. die Fähigkeit Albertis, in ihren Texten Interesse für das Genre der Kunstkritik wecken und so auf die besprochenen Ausstellungen und Projekte neugierig machen zu können und folgte der Einschätzung des vorschlagenden Verlages, wonach „Ihre Texte so anschaulich wie originell geschrieben und stets hochgradig genau (sind), was Sprachmittel, Form und Inhalt angeht. Ihre Arbeit zeichnet sich durch sorgfältige Recherche sowie einen kritischen und mutigen Blick aus“. Der undotierte Anerkennungspreis besteht in einer Statuette (gestaltet von der Künstlerin Stefanie Kraut) und eines Bücherpreises aus dem Verlagsangebot der Fundus-Reihe des Philo Fine Arts Verlages.  LyH, AF

DJV-Jahreskalender für die Bürowand

21. September 2013

Der DJV Sachsen stellt auch für 2014 wieder einen Jahresplaner bereit. Der Kalender hat wie immer vierzehn Monate und beginnt bereits im Dezember 2013. Letzter Monat ist der Januar 2015. Gekennzeichnet sind alle sächsischen Feiertage sowie die Ferien und Schulfreien Tage des Freistaates. Der verrückte Februar-Journalist ist übrigens von Pinselbube Norbert Scholz.
Den Kalender gibt’s auch als PDF und als Druck im Großformat gegen eine Spende für das Sozialwerk. 
 Kalender 2014

Tageszeitungsredakteure in Sachsen abgehängt

16. September 2013

Anläßlich des derzeit in Dresden stattfindenden Zeitungskongresses konstatiert der DJV Sachsen eine zutiefst bescheidene Situation für die Journalistinnen und Journalisten, die an und für Tageszeitungen in der Landeshauptstadt arbeiten.  Die Tatsache, dass hier alle Redakteure in Unternehmen beschäftigt sind, die nicht an den Flächentarif gebunden sind, sagt bereits viel über die Situation. Lediglich bei der Sächsischen Zeitung gibt es rund drei Dutzend Mitarbeiter im Redaktionsbereich, die noch über einen Haustarifvertrag an den bundesweiten Tarif angeschlossen sind. Die Arbeit in den sächsischen Redaktionen wird ansonsten zunehmend auf Pauschalisten beziehungsweise Redakteure ohne Tarifbindung oder schlecht bezahlte Freie Mitarbeiter verlagert. Trotz deren ohnehin mieser Honorierung werden ihnen immer wieder weitere Kürzungen zugemutet. So erst kürzlich bei den Dresdner Neuesten Nachrichten.

Freie fair 135Der DJV Sachsen fordert daher die sächsischen Zeitungsverlage auf, sich zu den Flächentarifen für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen zu bekennen und für die Freien Mitarbeiter endlich die von DJV und ver.di gemeinsam mit dem BDZV ausgehandelten Vergütungsregeln anzuwenden. Die Akzeptanz der sächsischen Printmedien und damit ihre wirtschaftliche Situation ist vorrangig von der journalistischen Qualität abhängig, die gibt es nicht zum Nulltarif.

Zum Thema: Faire Bezahlung für Freie

Erich-Kästner-Preis an Dieter Hildebrandt

2. September 2013

Dieter Hildebrandt Foto Jürgen MännelWenn man mit 86 seinen 32. Preis bekommt, dann kann das durchaus schon fast Routine sein. Dieter Hildebrandt machte  d e n  Eindruck nicht, als er am 1. September im Dresdner Schloss Albrechtsberg den 18. Erich Kästner Preis des Presseclubs der Landeshauptstadt entgegen nahm. Er freute sich… und erzählte in seiner Dankesrede von den Begegnungen mit Kästner, dem freundlichen Nicken bei morgendlichen Begegnungen und dem Erstkontakt mit beflecktem Jacket. Schlichte, bewegende Bilder vom Anfang einer großen Karriere, die wie Roger Willemsen in seiner mehr als flüssigen Laudatio anmerkte, eine Kultur verkörpere. Sagen, was die Menschen nicht hören wollen und Loyalität mit denen, die keine Stimme haben.

Ausgesprochen viele Paralellen zwischen Geehrtem und Namensgeber waren bei der Verleihung zu spüren, sodass Hildebrandt wohl mit Fug und Recht als der Kästnerschste Preisträger aller bisherigen gelten kann. Folgerichtig fließt auch das Preisgeld von 10.000 Euro dem Dresdner Erich-Kästner-Museum zu. Dem Namensgeber verpflichtet: Hildebrandt, Willemsen und Roland Fröhlich, der als „Kästner“ ausgerechnet bei dem Satz ins Holpern kam, der wohl zu allen Zeiten Berechtigung hat: Wer warnen will, den straft man mit Verachtung
… Reichlich Bezüge zu unseren ganz aktuellen Skandalen und Problemen mit Politikern, Wahlen und zu treffenden Entscheidungen.

Und dann gab es bei der Preisverleihung noch ein besonderes Bonmot: Da unsere Politiker immer von nichts gewußt haben wollen und die schlimmen Dinge immer erst aus der Zeitung erfahren: müssen Zeitungen erhalten bleiben…

Dem ist nichts hinzuzufügen als ein herzlicher Glückwunsch und ein ebensolches Dankeschön an den diesjährigen Preisträger, den Kabarettisten Dieter Hildebrandt. (kmh)

Laudatio Willemsen und Dankesrede Hildebrandt

Foto:  Jürgen Männel